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Bericht KM Estavayer 2014

Vom 12.-14. September durften wir nach einigen Jahren Absenz wieder eine Regatta in Estavayer durchführen, dies gleich als offene Schweizer Meisterschaft. Trotz einiger kurzfristiger Absagen nahmen 28 Segler aus der Schweiz, Spanien, Deutschland und Frankreich teil.

Wetter und Wind haben sich einmal mehr zuverlässig an die tolle Voraussage gehalten und so konnten wir 3 tolle Tage geniessen, wozu auch die souveräne Regattaleitung und die schöne Anlage ihren Teil dazu beigetragen haben. Wir kommen gerne wieder!

Die Biese blies insbesondere die beiden ersten Tage etwas östlicher als gewöhnlich, bei den Einheimischen als ‚Biese de Bern‘ bekannt: sie ist etwas drehender und inkonstanter als gewöhnlich. Dennoch konnten bereits an den ersten zwei Tagen 5 Läufe bei unterschiedlichen Bedingungen gesegelt werden, welche jeweils bis zum Schluss spannend blieben. So konnte zum Beispiel Daniel Caviezel in den ersten vier Läufen nach jeweils mittelmässigen Startkreuzen Matthias Dietz erst kurz vor dem Ziel überholen.

Am Samstagnachmittag wurde die Biese doch etwas zu ruppig und die Mehrheit der Segler hat an Land auf eine allfällige Weiterführung gewartet, was aber die immer noch stärker werdende Biese verunmöglichte. Nur die beiden Caviezel-Brüder blieben auf dem Wasser, um auch diese Bedingungen zu trainieren.

Der Sonntag musste also so manche Entscheidung bringen, da jeweils mehrere Grüppchen noch sehr eng zusammenlagen. Nachdem die Biese am frühen Morgen noch zögerlich blies, frischte sie schnell auf 15-22 Knoten auf; die damit verbundene hohe Welle hat doch zu einigen DNF und DNS geführt. An der Spitze machte Sandro bereits auf dem ersten Vorwind schnell klar, dass sich das Starkwindtraining vom Vortag gelohnt hat: trotz der anspruchsvollen Welle und dem Wind segelte er auf dem Vorwind im Trapez halb fliegend, halb fahrend, dem Rest des Feldes davon und gewann souverän die ersten beiden Läufe und setzte sich so uneinholbar an die Spitze. Dieser Sieg ist auch insofern doppelt verdient, da Sandro zusammen mit Daniel einen nicht unerheblichen Anteil an der Schwert- und Bootsentwicklung des G7 haben. Schlussendlich lagen gleich 4 Scheurer G7 an der Spitze, einen grossen Dank auch an dieser Stelle an Andi Scheurer für die unermüdliche Arbeit.

Obwohl die Entwicklung der fliegenden Schiffe wie auch in der Vergangenheit sicher immer weiter gehen wird, können diese bereits heute Regatten bei allen Bedingungen gewinnen. Die eigentlichen Vorteile liegen aber aktuell bei ca. 8-15 Knoten. Die Resultate zeigen aber auch, dass ein fliegendes Schiff nicht automatisch zum Erfolg führt und dass auch mit den konventionellen Booten immer noch vorne mitgesegelt werden kann, was für die Klasse sicherlich gut ist.

Sehr schön war zudem, dass 3 junge lokale A-Kat Segler mit viel Elan und z.T. selber umgebauten älteren Schiffen erstmals an einer Klassen-Regatte teilgenommen haben und selbst die Starkwindläufe zu Ende gesegelt sind; die Sieger von morgen!

Sascha Wallmer

Pics by Henri Dessiex
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